Die Möglichkeit, dass personenbezogenen Daten durch einen Datenschutzverstoß kompromittiert wurden kann verständlicherweise Besorgnis auslösen. Doch es gibt klare Schritte, die betroffene Personen unternehmen können, um ihre Rechte zu wahren und die Kontrolle über ihre Daten zurückzugewinnen.
1. Was bedeutet ein Datenschutzverstoß?
Ein Datenschutzverstoß liegt vor, wenn persönlichen Informationen – wie Name, Telefonnummer oder E-Mail-Adresse – ohne Zustimmung der betroffenen Person offengelegt, verarbeitet oder missbraucht werden. Ein aktueller Fall vor dem Oberlandesgericht Hamm (Az.: 7 U 83/24) hat verdeutlicht, dass ein solcher Vorfall oft mit einem sogenannten „Kontrollverlust“ über die personenbezogenen Daten verbunden ist.
Was ist ein Kontrollverlust? Er bedeutet, dass die betroffene Person nicht mehr selbst bestimmen kann, wer ihre Daten einsehen oder verwenden darf. Dennoch ist ein Kontrollverlust allein nicht automatisch mit einem Schaden gleichzusetzen – dieser muss konkret nachgewiesen werden.
2. Welche Schritte sollten Betroffene ergreifen?
Im Falle eines Datenschutzverstoßes, gewährt die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) umfassende Rechte. Hier sind die wichtigsten Maßnahmen, die ergriffen werden sollten:
- Überblick verschaffen: Betroffene sollten sorgfältig prüfen welche ihrer Daten betroffen sind. Oft erhalten sie eine entsprechende Benachrichtigung vom verantwortlichen Unternehmen.
- Auskunft einfordern: Nach Art. 15 DSGVO hat jeder das Recht, detaillierte Informationen über die Verarbeitung seiner Daten anzufordern.
- Schäden dokumentieren: Sollten durch den Verstoß Nachteile entstanden sein, wie Spam-Nachrichten oder finanzielle Verluste, müssen diese genau dokumentiert werden.
- Einschalten der Datenschutzbehörde: Betroffene können eine Beschwerde bei der zuständigen Datenschutzbehörde einreichen, wenn sie vermuten, dass die verantwortliche Stelle unzureichend gehandelt hat.
- Rechtlichen Beistand suchen: Ein auf Datenschutzrecht spezialisierter Anwalt kann dabei unterstützen, Ansprüche auf Schadensersatz oder Unterlassung durchzusetzen.
3. Prävention: So ist Schutz möglich
Auch wenn es nicht immer möglich ist, Datenschutzverstöße zu verhindern, kann der bewusste Umgang mit personenbezogenen Daten das Risiko minimieren. Sensible Informationen sollten nur mit vertrauenswürdigen Stellen geteilt werden. Starke Passwörter sowie Zwei-Faktor-Authentifizierung sind sehr gute Wege, um Ihre Konten und Online-Zugänge zu sichern.
Ein Datenschutzverstoß wirft viele Fragen auf und führt oft zu Unsicherheiten. Ob es um die Durchsetzung von Rechte geht oder um die richtige Reaktion auf einen Vorfall – wir stehen Ihnen mit unserer Expertise zur Seite. Unsere erfahrenen Experten beraten Sie individuell und helfen Ihnen, die passenden Schritte zu unternehmen.