Jetzt kommt das anwaltliche Inkassoschreiben
Allgemein, IT-Recht Mai 5th, 2011Sie erinnern sich sicher noch an unsere Artikel über die Planet GmbH. Das waren die, die angeblich die Erfolgsaussichten der Vermittlung eines Kredites prüfen wollten und wenn man sich dann dagegen entschied, kam eine Kostennote für eine angebliche Aufwandsentschädigung.
Nach dem die Planet GmbH mit diesen eigenen Schreiben keinen Erfolg hatte, bedient sie sich nun der Hilfe eines unserer Kollegen, nämlich des Kollegen Wirth aus Augsburg. Dieser hat offensichtlich am Montag einen ganzen Stapel Mahnbriefe verschickt, denn wir haben von mehreren Mandanten und Lesern unseres Blogs erfahren, dass sie einen solchen erhalten haben. Der Inhalt dieses Briefes ist der folgende:
RA Franz Wirth
Karlsbader Str. 41 a
86169 AugsburgBetreff: Aufwandsentschädigung
in vorbezeichneter Angelegenheit zeige ich die anwaltliche Vertretung der Fa. Planet GmbH, D – 83697 Rottach-Egern, an. Ordnungsgemäße Bevollmächtigung wird versichert.
Meine Mandantin hat in den letzten Wochen mehrfach vergeblich versucht, Sie zu erreichen. Für Ihre Vermittlungsanfrage liegt meiner Mandantin immer noch eine verbindliche Genehmigung des von ihr vermittelten Vertragspartners vor. Nachdem Sie sich trotz der erfolgreichen Bemühungen und wiederholter Nachfragen meiner Mandantin nicht mehr gemeldet haben, schließt meine Mandantin den Vorgang nunmehr ab.
Für die bisher auf Seiten meiner Mandantin entstandenen Aufwendungen (Aktenanlage, Aufrechterhaltung der Genehmigung, Kosten der Datenspeicherung, Erstellung von Listen, Portokosten, Telefongebühren, Telefaxgebühren, Kopien, Sachkostenaufwand und das Einholen des Finanzsanierungsvertrages) beansprucht meine Mandantin von Ihnen vertragsgemäß die Zahlung einer Aufwendungspauschale in Höhe von 49,83 Euro.
Weiter macht meine Mandantin als Verzugsschaden eine Mahngebühr in Höhe von 10,00 Euro gegen Sie geltend.
Namens und in Vollmacht meiner Mandantin habe ich Sie somit aufzufordern, den Gesamtbetrag von 59,83 Euro auf meine folgende Bankverbindung anzuweisen:
Kontoinhaber: RA Franz Wirth
BIC: DRES DE FF 000
IBAN: DE00 0000 0001 0 0000000 00Inkassovollmacht liegt vor.
Für den Zahlungseingang habe ich mir den 18 Mai 2011 vorgemerkt.
Meine Mandantin ist unter folgenden Rufnummern zu erreichen:
Servicetelefon A 0900 560 562**
Servicetelefon D 0900 511 11 28*
Servicetelefon CH 0901 000 5***
Interessant finde ich an diesem Schreiben vor allem zwei Dinge. Zum einen behauptet der Kollege, dass seiner Mandantin eine verbindliche Genehmigung des vermittelten Vertragspartners vorliege und zum zweiten wundert mich, dass der Kollege keinerlei Anwaltskosten geltend macht.
Die angebliche Genehmigung ist in sofern überraschend, als ich ja schon in meinem letzten Artikel darüber berichtete, dass der entsprechende Empfänger der beiden Schreiben überhaupt noch nie Kontakt zur Planet GmbH hatte, insofern also auch gar keine Vermittlung stattgefunden haben kann.
Hinsichtlich der Gebühren frage ich mich, ob der Kollege für seine Mandantschaft kostenlos arbeitet. Denn wenn die Adressaten des Schreibens tatsächlich in Verzug wären, hätte die Planet GmbH auch Anspruch auf Ersatz des Verzugsschadens, zu dem bekanntlich auch die Rechtsanwaltskosten zählen. Laut dem Schreiben des Kollegen werden aber lediglich der ursprünglich eingeforderte Betrag und 10 EUR Mahnkosten eingefordert.
Wenn Sie mich fragen: Da ist was faul im Staate Dänemark.
Nach meinem letzten Artikel fragte mich ein Kollege, ob es die Planet GmbH überhaupt gäbe, er könne sie gar nicht im Handelsregister finden. Doch es gibt sie. Für alle diejenigen von Ihnen, die es interessiert;
Die Planet GmbH ist eingetragen im HReg des Amtsgerichts München unter der Nummer HRB 143753, sie sitzt in der südlichen Hauptstraße 41, 83700 Rottach-Egern. Laut dem Jahresabschlussbericht für das Jahr 2009, den Sie gern hier einsehen können ist der Geschäftsführer ein Herr Christian Berger.
Fazit
Auch wenn die Planet GmbH jetzt anwaltliche Mahnschreiben verschickt, bitte zahlen Sie darauf nicht. Reagieren müssen Sie erst dann, wenn tatsächlich ein Mahnbescheid vom zuständigen Gericht kommt. Das dies tatsächlich passiert, wage ich aber zu bezweifeln. Hintergrund hierfür ist unter anderem auch, dass Sie eventuelle Kosten eines Rechtsanwalts selbst tragen müssten, soweit Sie in dieser Sache einen Kollegen beauftragen.
Mai 5th, 2011 at 11:44
Hallo. .. .
habe auch so eine Email bekommen!
Wie soll ich fortfahren???Anzeige, Anwalt?Bitte um Hilfe……
Mai 5th, 2011 at 14:22
hallo.
ich habe auch so ein schreiben bekommen.
Am besten ist es garnichts zu machen…..mein Tipp…..so eine Sache kam schon mal in Fernsehen:
Also …man ist nur auf dummfang aus …….das ist meine Meinung.
anbei mein schreiben als Kopie
kopie::
Sehr geehrte Frau Petra,RA Franz Wirth
Karlsbader Str. 41 a
86169 Augsburg
Betreff: Aufwandsentschädigung
in vorbezeichneter Angelegenheit zeige ich die anwaltliche Vertretung der Fa. Planet GmbH, D – 83697 Rottach-Egern, an. Ordnungsgemäße Bevollmächtigung wird versichert.
Meine Mandantin hat in den letzten Wochen mehrfach vergeblich versucht, Sie zu erreichen. Für Ihre Vermittlungsanfrage liegt meiner Mandantin immer noch eine verbindliche Genehmigung des von ihr vermittelten Vertragspartners vor. Nachdem Sie sich trotz der erfolgreichen Bemühungen und wiederholter Nachfragen meiner Mandantin nicht mehr gemeldet haben, schließt meine Mandantin den Vorgang nunmehr ab.
Für die bisher auf Seiten meiner Mandantin entstandenen Aufwendungen ( Aktenanlage, Aufrechterhaltung der Genehmigung, Kosten der Datenspeicherung, Erstellung von Listen, Portokosten, Telefongebühren, Telefaxgebühren, Kopien, Sachkostenaufwand und das Einholen des Finanzsanierungsvertrages ) beansprucht meine Mandantin von Ihnen vertragsgemäß die Zahlung einer Aufwendungspauschale in Höhe von 49,83 Euro.
Weiter macht meine Mandantin als Verzugsschaden eine Mahngebühr in Höhe von 10,00 Euro gegen Sie geltend.
Namens und in Vollmacht meiner Mandantin habe ich Sie somit aufzufordern, den Gesamtbetrag von 59,83 Euro auf meine folgende Bankverbindung anzuweisen:
Kontoinhaber: RA Franz Wirth
BIC: DRES DE FF 720
IBAN: DE66 7208 0001 0 1032550 00
Inkassovollmacht liegt vor.
Für den Zahlungseingang habe ich mir den 18 Mai 2011 vorgemerkt.
Meine Mandantin ist unter folgenden Rufnummern zu erreichen:
Servicetelefon A 0900 560 562**
Servicetelefon D 0900 511 11 28*
Servicetelefon CH 0901 000 5***
Mit freundlichen Grüßen
Franz Wirth
Rechtsanwalt
Mai 5th, 2011 at 15:12
Habe auch Email erhalten. Ist dies überhaupt rechtsgültig, wenn es per Email verschickt wird.
Habe dies an die Verbraucherschutzzentrale mal weitergeleitet.
Habe versucht auch schon den Anwalt zu kontaktieren. Finde aber keine Telnr. im Internet.
Ich werde auch evtl Anwalt einschalten. Ist dies sinnvoll ?
Mai 5th, 2011 at 15:23
Hallo Herr Hangen,
ich würde derzeit noch keinen Anwalt kontaktieren. Denn die dafür aufgewendeten Kosten bekommen Sie nur dann ersetzt, wenn Sie sich entschließen sollten, gegen die Planet GmbH einen sogenannte negative Feststellungsklage zu erheben. Allein die Zurückweisung von Forderungen gehört nach der Ansicht des Bundesgerichtshof zum allgemeinen Lebensrisiko und die Kosten hierfür sind nicht zu ersetzen.
Noch einmal der Hinweis: Solange kein gerichtlicher Mahnbescheid kommt, brauchen Sie hier keinen Anwalt einzuschalten!
MfG
Simone Winkler
Mai 9th, 2011 at 13:09
ich habe auch so eine e-mail erhalten.
Das e-mail erreichte mich in Österreich. Die größten Gauner sind dann noch dazu die 0900 -er Nummern, die als Service-Nr. für Rückfragen angegeben sind.
Ich tue garnichts.
Mai 9th, 2011 at 13:29
Hallo….
Ich habe die gleiche Mail bekommen! Daraufhin, habe ich die Planet-GmbH gebeten ihre Forderung zu begründen und darauf hingewiesen, dass ich den Vorfall zur Anzeige bringen werde, sollte ich die Nachweise, die die Forderung gegen mich begründen, innerhalb einer Woche nicht erhalten.
Ich rate jedem, der diese dubiosen Schreiben bekommt, unverzüglich Anzeige zu erstatten.
Wie Frau Winkler sagt, ist ein Anwalt hier nicht unbedingt von Nöten. Eine einfache Anzeige reicht bis auf weiteres aus.
Viele Grüße und keine Angst machen lassen…
Fabian
Mai 9th, 2011 at 14:08
Dieses Vorgehen halte ich für genau richtig. Strafanzeige gegen die GmbH oder ihren Geschäftsführer und im Zweifel einen Kammerbeschwerde gegen den Rechtsanwalt.
Mai 11th, 2011 at 07:36
Ich hatte mich jetzt doch entschlossen diese Angelegenheit an die Verbraucherzentrale Bayern zu geben.(In Bayern ist der Rechtsanwalt sowie die Firma Planet ansässig).Die Rechtsabteilung hat die Anzeige angenommen und wird diese entsprechend ihrer satzungsmäßigen Aufgaben verwenden. Ich kann auch jederzeit die Rechtsberatung der Verbraucherzentrale in Anspruch nehmen. Dies zu wissen beruhigt.
Vielen Dank an die Verbraucherzentrale, die für die Verbraucher da ist und solchen unseriösen Geschäftspraktiken Einhalt gebieten kann.
MfG
U.Seeger
Mai 11th, 2011 at 08:20
Hallo Herr Seeger,
die Meldung an die Verbraucherzentrale ist auch eine sehr gute Lösung. Denn diese hat auch die Möglichkeit, die betroffenen Firmen abzumahnen. Hinsichtlich des Kollegen steht es Ihnen natürlich auch immer frei, sich an die Anwaltskammer zu wenden. In diesem Fall ist das die
MfkG
Simone Winkler
Mai 13th, 2011 at 11:07
…Für Ihre Vermittlungsanfrage liegt meiner Mandantin immer noch eine verbindliche Genehmigung des von ihr vermittelten Vertragspartners vor. Nachdem Sie sich trotz der erfolgreichen Bemühungen und…. Gut zu wissen… Also ich wüsste nichts von einer erfolgreichen kredit-vermittlung.. Und wenn doch – hätte ich kein problem den betrag zu zahlen…
Echt schlimm mit welchen mitteln heut zu tage manche leute/firmen ihr Geld machen…
Mai 13th, 2011 at 11:32
Hallo,
solange es immer noch ausreichend Menschen gibt, die aus Unkenntnis oder Furcht oder einer Mischung aus beidem die Forderungen bezahlen, wird es auch solche Firmen geben, so ärgerlich das ist.
MfG
Simone Winkler